Unterstützung Netzhoppers und WSG 81

Die Stadtverordnetenversammlung Königs Wusterhausen möge auf Ihrer Sitzung am 17.09.2012 beschließen:

  1. Die „Netzhoppers Königs Wusterhausen e.V.“ und die „Wohnsportgemeinschaft 1981 Königs Wusterhausen e.V.“ erhalten eine einmalige Unterstützung in Höhe von jeweils 7.500,00 €.
  2. Zur Finanzierung der Unterstützung werden die durch die Absage des Stadionfestes freigewordenen Haushaltsmittel in Höhe von 15.000,00 € verwendet.
  3. Der Bürgermeister wird beauftragt die Zahlung der Summe erst anzuweisen, wenn von beiden Vereinen eine nachvollziehbare Darstellung zur Problemlage vorliegt und eigene Anstrengungen zur Behebung des vorliegenden finanziellen Schadens nachgewiesen werden.
  4. Die „Netzhoppers Königs Wusterhausen e.V.“ und die „Wohnsportgemeinschaft 1981 Königs Wusterhausen e.V.“ werden aufgefordert sich an einem Diskussionsprozess zur zukünftigen Gestaltung der Sportförderung und Sportpolitik in der Stadt Königs Wusterhausen zu beteiligen um zukünftig ähnliche Problemlagen zu verhindern.
  5. Die Vereine sind durch den Bürgermeister zu verpflichten, etwaige Erstattungen aus Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen dem Bürgermeister anzuzeigen. Diese sind dann bis zur Höhe der gewährten Zuwendung an die Stadt zurückzuzahlen.
  6. Der Ausschuss für Jugend und Sport der Stadtverordnetenversammlung Königs Wusterhausen erhält den Auftrag federführend eine Strategie zur künftigen Ausgestaltung der Sportförderung und Sportpolitik in der Stadt Königs Wusterhausen zu erarbeiten, um zusätzliche Forderungen nach Unterstützung außerhalb der Sportförderrichtlinie der Stadt für Sportvereine zukünftig auszuschließen.

Begründung:

Die „Netzhoppers Königs Wusterhausen e.V.“ und die „Wohnsportgemeinschaft 1981 Königs Wusterhausen e.V.“ gehören zu den Mitgliederstärksten Sportvereinen und sind Aushängeschilder der Stadt Königs Wusterhausen. Beide Vereine leisten einen großen Anteil an Jugendarbeit und bieten damit vielen jungen Menschen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.

Die SPD-Fraktion hat Kenntnis darüber erlangt, dass beide Vereine aus unterschiedlichsten Gründen in eine finanzielle Notlage geraten sind.

Die „Netzhoppers Königs Wusterhausen e.V.“ sind aufgrund von mangelnder Beratung durch ein Steuerbüro in diese Situation geraten. Dem Verein liegen mehrere Bescheide nach einer Prüfung durch das Finanzamt Königs Wusterhausen vor, in dem eine Nachzahlung in Höhe von 23.000 € verlangt wird. Die verlangte Summe ist aus dem laufenden Geschäftsbetrieb vom Verein nicht leistbar und bringt den Verein in eine Existenz bedrohende Situation. Die „Netzhoppers Königs Wusterhausen e.V.“ haben bereits eigene Konsequenzen aus der Situation gezogen, so wurden unter anderem die Mitgliedsbeiträge erhöht, vorhandene Sponsoren um zusätzliche Unterstützung gebeten, ein Trainervertrag gekündigt und rechtliche Schritte gegen das Steuerbüro erwägt. Die SPD-Fraktion erkennt, dass man nicht grundsätzlich von einem Eigenverschulden des Vereins ausgehen kann, auch wenn diesbezüglich Aufklärung notwendig ist.

Die „Wohnsportgemeinschaft 1981 Königs Wusterhausen e.V.“ hat seit dem Jahr 1994 jährlich das Stadionfest im Stadion der Freundschaft Königs Wusterhausen veranstaltet und hat dieses zu einem Leuchtturm der regionalen Sportveranstaltungen geprägt. Jahrelang galt das Stadionfest als Aushängeschild der Stadt. In den Jahren 2010 – 2011 liefen zunehmend Verbindlichkeiten auf und die Veranstaltungen schlossen mit einem finanziellen Defizit ab. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 30.000 € und sind vom Verein in eigener Kraft nicht zu begleichen. Der Verein hat bereits Anfang des Jahres 2012 seine Konsequenz gezogen und steht seitdem nicht mehr als Veranstalter des Stadionfestes zur Verfügung. Die SPD-Fraktion hält in Abwägung dessen, was der Verein als jahrelanger Veranstalter des Stadionfestes in Verbindung mit den erzielten Effekten für das Stadtmarketing geleistet hat, einen Beitrag zum Abbau der Verbindlichkeiten für geboten.

Eine bedingungslose Unterstützung darf es nach Meinung der Fraktion nicht geben. Beide Vereine müssen nachweisen, welche Maßnahmen sie selbst ergreifen, um die Probleme zu lösen. Erst nach Vorlage der Konzepte erfolgen die Auszahlungen der Summen. Die SPD-Fraktion erkennt die gute Arbeit der Vereine an und will mit einem Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung deutlich machen, dass die Stadt Königs Wusterhausen ein hohes Interesse am Fortbestand der Vereine hat.

Die gewachsenen Vorfälle finanzieller Schwierigkeiten bei Sportvereinen in der Stadt und der damit immer verbundene Wunsch nach finanzieller Unterstützung durch die Stadt müssen zukünftig verhindert werden. Die jüngsten Vorfälle bei den „Netzhoppers KW“ und der „WSG 81 KW“ sollen zum Anlass genommen werden die Sportpolitik in der Stadt neu auszurichten. Der zuständige Ausschuss für Jugend und Sport soll dazu eine Strategie unter Beteiligung aller Sportvereine in der Stadt Königs Wusterhausen und insbesondere unter Beteiligung der „Netzhoppers KW“ und der „WSG 81 KW“ erarbeiten. Beratend sollen der Kreissportbund Dahme-Spreewald und die Initiative „Sport in KW“ hinzugezogen werden.

Die Unterstützung der „Netzhoppers KW“ und der „WSG 81 KW“ sollen kein weiterer Präzedenzfall für in finanzielle Schieflage geratene Sportverein in der Stadt sein.