Unterbringung Asylbewerber und Flüchtlinge im Stadtgebiet Königs Wusterhausen

Ausgehend von den unplanbaren Erhöhungen der faktischen Asylbewerberankünfte im Landkreis Dahme-Spreewald hat die Stadtverwaltung dem Landrat mit Schreiben vom 03.09.2015 in Präzisierung der Angebote vom Januar sowie März 2015 verschiedene Objekte zur weiteren Prüfung übermittelt. Entgegen anderen bisherigen Verabredungen wie der möglichen Dienstleistung der Wildauer Wohnungsbaugesellschaft auch im Stadtgebiet von Königs Wusterhausen oder Mittenwalde wird die Stadt Königs Wusterhausen einen ersten Modularstandort (Containerwohnanlage – Variante 5) in Eigenregie zur schnellstmöglichen Nutzung vorbereiten. Die Mehrheit der Standorte ist in Einschätzung der Stadt als vorübergehende oder Notunterkünfte zu werten.

Das aktuell absehbare bzw. in praktische Prüfung befindliche Szenario stellt sich für Königs Wusterhausen wie folgt dar:

  1. Aktuell sind ca. 100 Asylbewerber und Flüchtlinge in Mietwohnungen der WoBauGe untergebracht. Damit ist die Kapazität in der städtischen Gesellschaft ausgeschöpft.
  2. Uckley: Das Privatobjekt mit einer Kapazität von 85 Plätzen wird zeitnah durch den Landkreis für die Nutzung vorbereitet.
  3. Ehemalige Jugendarrestanstalt (JAA) Kernstadt hinter der Feuerwehr mit einer Erstkapazität von 80 Plätzen. Durch erforderliche bauliche Anpassungen Erstbezug frühestens im Januar 2016.
  4. Ehemaliges psychiatrisches Heim Wernsdorf (Eigentümer Stadt, Kapazität max. 60 Personen). Umfangreiche Investitionen notwendig, Nutzungsart und Nutzungsbeginn noch nicht absehbar.
  5. Osthafen an der Dahme OT Niederlehme, Eigentum: Städtische Hafengesellschaft, Erstaufnahmekapazität 80 – 200 Personen in 2 Phasen. Durch besondere Genehmigungen und Versorgungsengpässe primär mit geeigneten Containern ist mit einer Erstnutzung frühestens ab Februar 2016 zu rechnen. Die Investitionskosten belaufen sich auf aktuell mind. 700.000 € sowie mögliche jährliche Mietkosten von 300.000 € für 200 Plätze.
  6. Ehemaliges Krippen-Gebäude Zeesen (Alte Hauptstraße, ehem. Spatzennest), Kapazität 60 Plätze. Besondere Eignung durch Raumprogramm und Spielplatz für Flüchtlingsfamilien. Bedingte Investitionen wie z.B. im Sanitärbereich sind erforderlich, aber auch zeitlich als beherrschbar einzuschätzen. Frühester Belegungszeitraum ist Dezember 2015.
  7. Immobilie Scheederstraße Altes Gaswerk. Prüfung baulicher Investitionen (aktuelle Schätzung über 200.000 €) und zeitlicher Rahmen (Fluchtwege, Brandschutz) im Verfahren. Übergangsnutzung für max. 2 Jahre. Früheste Belegung April 2016.
  8. Kaufgesuch an Deutsche Bahn seit 2014 über Pacht/Kauf des Areals südöstlich Güterbahnhof Königs Wusterhausen für Einrichtung Modularbauten. Bisher keine positive Reaktion der Grundstückseigentümerin.