Tiefpunkt der politischen Kultur erreicht

In der Stadtverordnetenversammlung am 26.11.2019 ist der von der Verwaltung vorgelegte Haushalt für das Jahr 2020 mit 17 Gegenstimmen bei 10 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen abgelehnt worden. Stein des Anstoßes ist ein Kunstrasenplatz in Zeesen, der bereits im Jahre 2017 von den Stadtverordneten beschlossen worden war, bislang aber von der Verwaltung nicht umgesetzt wurde.

„Zur heutigen Sitzung haben wir als SPD zusammen mit den Grünen einen Änderungsantrag eingereicht, der als Kompromiss der Verwaltung entgegenkommen sollte. Der Löwenanteil der Kosten für den Sportplatz soll aus Fördermitteln des Landes kommen, so dass die Stadt KW für den Haushalt 2020 nur 300.000 EUR statt der bisher angesetzten 800.000 EUR einplanen muss. Zusätzlich sind noch Umweltaspekte für den Bau in den Antrag eingeflossen.“, erklärt der stellv. Fraktionsvorsitzende Tobias Schröter die Idee.

Dieses Vorgehen fand auch in der Stadtverordnetenversammlung nahezu eine 2/3 Mehrheit: 18 Abgeordnete stimmten nach mehrstündiger Debatte für dieses Verfahren: „Direkt nach der Abstimmung hat Bürgermeister Ennullat den Beschluss beanstandet. Das ist ein erneuter Tiefpunkt für die demokratischen Strukturen in unserer Stadt. Mehrfach hat sich die Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit für den Kunstrasenplatz ausgesprochen. Statt dieses demokratische Ergebnis zu akzeptieren, wird ein Possenspiel veranstaltet, das der Stadt und den BürgerInnen schadet. Wir fordern den Bürgermeister erneut auf, die Beschlüsse der SVV umzusetzen.“ spricht Ludwig Scheetz Klartext, der als Fraktionsvorsitzender der SPD in der Stadtverordnetenversammlung sitzt.

Die SPD in Königs Wusterhausen ist insgesamt fassungslos darüber, dass der Bürgermeister die Situation nach einem Kompromissangebot und einer Ersparnis für die Stadt von ca. 500.000 EUR eskaliert. „Die große Mehrheit der Abgeordneten wollte eine Brücke bauen, die der Bürgermeister sehenden Auges einreißt.“ schließt Tobias Schröter seine Stellungnahme.